Ist das nicht Che Guevara? Monika Böhme, die Malerin des Bildes, sagt nicht ja, aber auch nicht nein. Eigene Urlaubseindrücke aus Kuba inspirierten sie zu dem Gemälde, das jetzt und die nächsten Wochen und Monate zusammen mit 21 weiteren von ihr gemalten Werken im Landratsamts Neu-Ulm gezeigt wird. Das Gesicht des weltberühmten Kampfgenossen von Fidel Castro sei ihr in dem Karabikstaat auf Schritt und Tritt begegnet, darum handele es wahrscheinlich um keinen Zufall, dass das Exponat mit dem Titel „Faces – At Havana tobacco plantation“ Ähnlichkeit mit dem 1967 hingerichteten Revolutionär aufweist.
Als „abstrakt-figurativ“ bezeichnet die Neu-Ulmerin ihren Malstil. Landrat Thorsten Freudenberger sieht darin expressionistische Muster. „Außerordentlich gut“ gefalle ihm die neue Ausstellung (Titel: „Lebensräume! 12“) im Rahmen der Reihe „Kunst im Landratsamt“, äußerte sich der Gastgeber anerkennend, der von sich selbst sagt, „kein ausgewiesener Kunstkenner, aber ein Kunstinteressierter“ zu sein.
Auffällig sind die leuchtenden, lebendigen Farben auf Monika Böhmes Bildern. Sie verarbeitet darin jeweils Erlebnisse und Impressionen von Urlaubsreisen. Die 2. Vorsitzende des Kunstvereins Neu-Ulm, die hauptberuflich als Verlagskauffrau arbeitet, mischt jede Farbe selbst und bringt sie dann mit verschiedenen Techniken auf die Leinwand: schütten, spritzen, sprayen, drehen, pinseln, collagieren und decollagieren.
Im Alter von 18 Jahren begann die heute 50-Jährige zu malen; in Kursen und Seminaren, etwa bei Georg Fenkl, Norbert Riggenmann, Elke Traue und Georg Kleber, bildete sie sich in Mal-, Zeichen- und Druckmethoden fort.
Monika Böhmes Bilder können ab sofort bis Juli dieses Jahres im Treppenhaus und im 3. Obergeschoss des Landratsamts-Hauptgebäudes in der Kantstraße 8 in Neu-Ulm besichtigt werden. Geöffnet ist das Landratsamt montags bis mittwochs und freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr sowie donnerstags von 7.30 bis 17.30 Uhr.