Ulm gehört zu Top Ten der Städte

30. May 2016

„Das ist keine Ausruh-Aussage, sondern ein Anstreng-Ansporn.“ Mit diesen Worten kommentiert der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch, was für die Stadt seit Jahren selbstverständlich geworden ist: Wieder einmal landet Ulm in einer Studie, in der es um die Zukunftsperspektiven geht, weit vorn. In diesem Fall handelt es sich um den „Zukunftsatlas“ des Prognos-Instituts, der alle drei Jahre überarbeitet wird, die 2016-er-Ausgabe ist neu am Markt.
Unter allen 402 bundesdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten, die Prognos-Propheten analysiert haben, landet Ulm auf Platz 17 und hat sich damit gegenüber den Erhebungen von 2013 nochmals um einen Rang verbessert. Gar um 16 Plätze nach oben – auf den bundesweiten Platz 84 – ging es für den Landkreis Neu-Ulm, der damit angrenzende bayerisch-schwäbische Landkreise wie Günzburg (Platz 102), Unterallgäu (115) und Augsburg (120) hinter sich ließ.
Und auch den Alb-Donau-Kreis. Er steht auf Rang 159 und findet sich damit in diesem für den Standortwettbewerb Orientierung gebenden Zukunftsatlas also auch noch weit in der ersten Hälfte wieder. Vor allem Schwächen im Bereich Wirtschaft/Arbeitsmarkt (nur Rang 352) haben eine bessere Platzierung des Alb-Donau-Kreises vereitelt. Freilich rangiert er unter den drei unmittelbaren regionalen Kandidaten – also im Vergleich zu Neu-Ulm und Ulm – bei den Bewertungen von Wohlstand und sozialer Lage mit Abstand am weitesten vorn: auf Rang 11, gegenüber den Plätzen 68 und 145 des Landkreises Neu-Ulm und der Stadt Ulm. Das heißt vereinfacht gesagt: Den im Alb-Donau-Kreis lebenden Menschen geht es im Schnitt besser als jenen vor allem in Ulm. Das erklärt sich freilich durch die sehr gemischte Bevölkerungsstruktur von Städten, wo die Anzahl der Menschen, die auf soziale Leistungen angewiesen sind, naturgemäß deutlich höher ist als im ländlichen Raum.
Betrachtet man innerhalb der Rangliste nur die Städte, sieht es für Ulm noch besser aus: Die Stadt rangiert an zehnter Stelle. Aus Baden-Württemberg wird nur Stuttgart (Platz 5 unter den Städten, Platz 7 im Gesamtranking) besser eingestuft. „Wir sind sicher der Leuchtturm für unsere kraftvolle Region“, kommentiert OB Czisch den Umstand, dass die Prognos-Demoskopen außer Stuttgart nur den drei anderen Autostädten München, Ingolstadt und Wolfsburg sowie Erlangen, Darmstadt, Frankfurt/Main und Regensburg bessere Zukunftsaussichten attestieren.
Sich wegen der abermals guten Noten, die jüngst schon die Bertelsmann-Stiftung und das Statistische Landesamt Ulm ausgestellt haben, nun auf die faule Haut zu legen, kommt für Czisch aber nicht in Frage. „Wir werden unsere Bemühungen um Attraktivität und Innovation entschieden fortsetzen.“ Da sieht sich das Stadtoberhaupt mit Gemeinderat, Wissenschaft und örtlicher Wirtschaft samt Gewerkschaften in einem Boot.
Früchte tragen die durch den OB schon als Finanzbürgermeister forcierten Bemühungen, die Digitalisierungsprozesse voranzutreiben. Erstmals flossen in den Prognos-Zukunftsatlas Bewertungen aus einen „Digitalisierungsatlas“ ein. Ulm landet dabei mit vier Sternen in der Kategorie „sehr gute Chancen“, darüber gibt es noch fünf Sterne („ausgezeichnete Chancen“) und fünf Sterne mit Plus („hervorragende Chancen“). Die Landkreise Neu-Ulm und Alb-Donau haben drei Sterne erhalten, die ihnen auf dem Weg in die digitale Zeit immerhin „gute Chancen“ bescheinigen.

Quelle: SÜDWEST PRESSE, Hans-Uli Thierer

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