Damit die Dorfläden eine Zukunft haben

26. November 2019

Konkurrenzdruck durch übermächtige Filialisten
Gemeinsam mit den Projektpartnern, dem Landratsamt Unterallgäu, der Handwerkskammer Schwaben und ProNah e.V., hat sich die IHK Schwaben auf die Suche nach den wichtigsten Erfolgsfaktoren kleiner Nahversorger gemacht – exemplarisch am Bespiel des Landkreises Unterallgäu. „Wir haben es im Bereich der Nahversorgung mit einem enormen Wettbewerbsdruck zu tun“, sagt Elke Hehl, Handelsexpertin der IHK Schwaben. Die Geschäfte, die für die fußläufige Nahversorgung so wichtig sind – etwa der kleine Dorfladen ums Eck –, tun sich immer schwerer, sich gegen die übermächtige und meist günstigere Konkurrenz der Filialisten zu behaupten. Die Folge ist ein starker Konzentrationsprozess.

In Bayerisch-Schwaben hat allein zwischen 2005 und 2014 mehr als jedes dritte kleine Lebensmittelgeschäft geschlossen. Die Zahl der großen Discounter nahm im gleichen Zeitraum um zehn Prozent zu, ihre Verkaufsfläche sogar um 25 Prozent. „So komfortabel die großen Einkaufszentren für die mobilen Bürger sind – die kleinen Läden sind wichtige Kommunikations- und Treffpunkte und auch Arbeitgeber und Steuerzahler“, betont Hehl. „Und sie machen ein gutes Stück der Wohn- und Lebensqualität unserer Dörfer aus.“

Wichtiges Instrument für Politik und Gewerbetreibende
Im Rahmen der Modellstudie haben Experten der Universität Augsburg im Unterallgäu zahlreiche Gespräche bei Händlern vor Ort geführt, Best-Practice-Strategien überprüft und bundesweite Studien ausgewertet. Herausgekommen ist ein Katalog praktikabler und effektiver Maßnahmen zur Stärkung der Nahversorgung im ländlichen Raum. „Wir geben damit der lokalen Politik, den Verbänden und Gewerbetreibenden in ganz Bayerisch-Schwaben ein Instrument an die Hand, das ihnen hilft, angepasst an ihre individuelle Situation die richtigen Schritte zu ergreifen. Dabei müssen sie nicht bei null anfangen, sondern können aufbauend auf den Erkenntnissen der Modellstudie agieren“, so Hehl weiter.

Vom guten Service bis zur lokalen Kooperation
In dem Leitfaden dargestellt werden wichtige Faktoren, die den Erfolg der ländlichen Nahversorgung beeinflussen: angefangen von der richtigen Lage der Geschäfte über eine gute Servicequalität, passende Ladenkonzepte oder Vermarktungsstrategien. Erläutert werden Möglichkeiten lokaler Kooperationen und Förderprogramme. Es gibt übersichtliche Checklisten und eine Liste mit den häufigsten Fehlern, die es zu vermeiden gilt.

Informationen zu der Studie sowie zu den weiteren Modellprojekten und die Leitfäden zum Download gibt es unter https://www.schwaben.ihk.de

Damit die Dorfläden eine Zukunft haben

Wie werden Innenstädte fit für die Zukunft? Wie lässt sich der Handel auf dem Land beleben? Und welche Perspektiven haben kleine Dorfläden? In Modellstudien hat sich die IHK Schwaben mit der Situation des Handels in der Region befasst und Antworten auf all diese Fragen gesucht. Das Ergebnis: fünf Leitfäden mit konkreten Empfehlungen und Checklisten für Politik, Verbände und Gewerbetreibende. Der neueste Leitfaden befasst sich mit der Nahversorgung im ländlichen Raum.

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Bild: Ian Wilson / pixabay
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