Mit Hilfe von acht Sensoren können Besucher*innen in Ulm erkennen, an welchen Orten der Innenstadt mehr oder weniger los ist. Die entsprechende Karte ist über ulm.de abrufbar und zeigt in grünen und gelben Wolken, wie hoch das aktuelle Besucheraufkommen an acht Schlüsselpunkten der Ulmer City ist.
Gemessen wird an acht Orten in der Innenstadt:
- Glöcklerstraße / Hirschstraße
- Sedelhof Passage
- Platzgasse / Herrenkellergasse
- Hirschstraße / Münsterplatz
- Platzgasse / Kohlgasse
- Hafenbad / Hafengasse
- Hans-und-Sophie-Scholl-Platz
- Glöcklerstraße / Busparkplatz
Die Daten der Sensoren werden in zwei Kategorien ausgewertet und auf der Karte dargestellt: Eine grüne Wolke verheißt “Alles im grünen Bereich”, eine gelbe Wolke weist darauf hin: “Aktuell einige Besucher*innen”. Realisiert wurde der Besuchertrend vom Büro citysens in Kooperation mit der Digitalen Agenda der Stadt Ulm.
Für Oberbürgermeister Gunter Czisch ist dies in der aktuellen Corona-Pandemie ein wichtiges Instrument, mit dessen Hilfe die Bürger für sie richtige Entscheidungen treffen können. “Wir stellen damit der Bürgerschaft Informationen in Echtzeit zur Verfügung, die helfen können, sich zu entscheiden, ob und wohin man in die Innenstadt geht,” hebt er den Nutzen dieser Trendmessung hervor. Wenn etwa in der Platzgasse gerade mehr los, geht man vielleicht etwas später, wenn man als Bürger Kontakte vermeiden will. Das war so vorher nicht möglich – da waren Bauchgefühl und Erfahrungswerte die einzigen Entscheidungsgrundlagen.
Wichtig dabei: Die Sensoren erkennen nicht, wer sich in ihrem Messbereich aufhält, lediglich, dass sich jemand dort aufhält, kann erfasst werden. Die Sensoren erkennen das WLAN bei aktiven mobilen Endgeräten. Auch wenn die WLAN-Funktion des mobilen Endgerätes ausgeschaltet ist, sendet das WLAN-Modul noch und kann somit von den Sensoren erkannt werden – ohne dass dabei der Besitzer des Endgerätes identifiziert werden kann. Nur mobile Endgeräte, welche im Flugmodus oder komplett ausgeschaltet sind, können nicht erkannt werden.
Für OB Czisch zeigt dieses Projekt, wie so genannte offene Daten – also nicht personenbezogene Daten – helfen können, das Zusammenleben in der Stadt zu verbessern. “Die Besuchertrend-Messung ist ein gutes Beispiel dafür, wie Digitalisierung alltagspraktisch wird.”
Sabine Meigel, Leiterin der Geschäftsstelle Digitale Agenda in der Stadt Ulm, ist ein weiterer Aspekt wichtig: “Dieses Projekt zeigt auch, wie wichtig das Datenethik-Konzept der Stadt Ulm ist, auf dessen Grundlage wir überhaupt erst solche Projekte vorantreiben können.” Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert das Besuchertrend-Projekt im Rahmen des Modellprojekts “Smart Cities”, für das Ulm als eine von drei Großstädten ausgewählt wurde. Solche Projekte wie der Besuchertrend in Ulm sollen beispielhaft erproben, wie Digitalisierung nachhaltig und intelligent gestaltet werden kann. Von den Erfahrungen und Erkenntnissen sollen dann möglichst viele deutsche Kommunen profitieren.
Die Besuchertrend-Karte kann abgerufen werden unter der Internet-Adresse: www.ulm.de/besuchertrend
Mehr Infos auch im Podcast der Digitalen Agenda vom 31. Mai 2021 aufRadio FreeFM: https://www.freefm.de/artikel/besuchertrend-der-innenstadt-messen