Universitätsklinikum Ulm veröffentlicht Qualitätsergebnisse

5. July 2021

Die Corona-Pandemie hat die deutschen Kliniken vor neue Herausforderungen gestellt und das Leistungsgeschehen stark beeinflusst. Die Auswirkungen der Pandemie spiegeln sich auch in den aktuellen Qualitätsergebnissen der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) wieder. Seit dem 30. Juni sind die Ergebnisse für das Jahr 2020 auf der Homepage des UKU einsehbar.

Die Initiative Qualitätsmedizin, der sich mittlerweile über 500 Kliniken aus Deutschland und der Schweiz angeschlossen haben, vergleicht Routinedaten relevanter Krankheitsbilder und berechnet daraus jeweils Qualitätsindikatoren. Bereits zum sechsten Mal in Folge legt das Universitätsklinikum Ulm die IQM Qualitätsergebnisse offen und geht mit der transparenten Darstellung weit über die bestehenden gesetzlichen Anforderungen zur Qualitätssicherung hinaus. Erstmals werden die Ergebnisse des UKU für die Standorte Oberer Eselsberg und Michelsberg / Safranberg getrennt veröffentlicht.

Aufgrund der Corona-Pandemie und das dadurch veränderte Leistungsgeschehen in den Kliniken hat die IQM die Ergebnisdarstellung angepasst; so werden die jeweiligen „Klinik Erwartungswerte“ und die „standardisierten Mortalitätsraten (SMR)“ in diesem Jahr ausgesetzt und die IQM Zielwerte nur als „Information bzw. Mengeninformation“ dargestellt. Eine Analyse des Leistungsgeschehens aller IQM Mitgliedskliniken unter Einbezug der Corona-Pandemie zeigt, dass während des Lockdowns im vergangenen Jahr, die Fallzahlen in den Kliniken teils stark zurückgegangen sind. Eine kleinere Grundgesamtheit durch geringere Fallzahlen und eine deutlich veränderte Zusammensetzung der Fallschwere lassen einen Vergleich mit den Referenzwerten vergangener Jahre nur sehr eingeschränkt zu. „Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Initiative Qualitätsmedizin im vergangenen Jahr auf Peer Reviews verzichtet. Wir hoffen, dass im nächsten Jahr Peer Reviews wieder möglich sein werden, da der Austausch mit anderen Kolleginnen und Kollegen sehr wertvoll für uns ist“, sagt Dr. Oliver Mayer, Leiter der Stabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement am Universitätsklinikum Ulm. Peer Reviews sind freiwillige Verfahren, bei denen Chefärzte anderer IQM-Mitgliedskliniken vor Ort einen Tag lang komplexe medizinische Behandlungsprozesse analysieren. Pandemiebedingt neu hinzugekommen ist die Ausweisung von vier deskriptiven COVID-19 Kennzahlen. Diese geben unter anderem den Anteil von Patient*innen mit Virusnachweis, im Verhältnis zu allen entlassenden stationären Behandlungsfällen, wieder. „Die Qualitätsergebnisse der IQM ermöglichen uns die Behandlungsqualität und die Patientensicherheit am Universitätsklinikum Ulm transparent für unsere Patientinnen und Patienten sowie die zuweisenden Ärzte darzustellen“, erklärt Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm. „Die vergangenen Monate stellten eine außergewöhnliche Herausforderung für das UKU dar. Das Leistungsgeschehen während der Corona-Pandemie lässt sich nicht mit dem der Vorjahre vergleichen. Der diesjährige Qualitätsbericht trägt diesem Umstand Rechnung“, ergänzt Prof. Dr. Udo X. Kaisers.

Alle Qualitätsergebnisse können auf der Homepage des Universitätsklinikums Ulm eingesehen werden.

Die Initiative Qualitätsmedizin (IQM)

Führende Krankenhausträger haben sich 2008 zur „Initiative Qualitätsmedizin“ (IQM) zusammengeschlossen. Die trägerübergreifende Initiative mit Sitz in Berlin ist offen für alle Kliniken und hat das Ziel, Verbesserungspotenziale bei der medizinischen Behandlungsqualität für alle in der Patientenversorgung Tätigen sichtbar zu machen und das aktive Fehlermanagement zum Wohle der Patient*innen zu fördern. Dafür stellt IQM den medizinischen Fachexpert*innen aus den teilnehmenden Krankenhäusern innovative und anwenderfreundliche Instrumente zur Verfügung. Die Mitglieder der Initiative verpflichten sich, drei Grundsätze anzuwenden: Qualitätsmessung mit Routinedaten, Veröffentlichung der Ergebnisse und die Durchführung von Peer Reviews. In derzeit über 518 Krankenhäusern aus Deutschland und der Schweiz versorgen die IQM Mitglieder jährlich circa 7,7 Millionen Patient*innen stationär.

 

[Bild: Universitätsklinikum Ulm]
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