Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm ist die Arbeitslosigkeit im Februar leicht zurück gegangen. Für den aktuellen Berichtsmonat waren 9 675 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 113 Personen oder 1,2 Prozent weniger als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 888 arbeitslose Frauen und Männer oder 10,1 Prozent mehr. „Wie saisonal üblich, ging die Arbeitslosigkeit zurück. Allerdings war der Rückgang vergleichsweise schwach ausgeprägt. Über das gesamte Bundesland betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit sogar leicht an“, berichtet Nicole Schwab, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Ulm. Die Arbeitslosenquote blieb wie im Vormonat bei 3,1 Prozent und somit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Am Stellenmarkt meldeten regionale Arbeitgeber mit 1 059 neuen Arbeitsangeboten etwa ein Viertel mehr als vor vier Wochen. „Trotz Konjunkturschwäche legte die Kräftenachfrage zum Vormonat ordentlich zu, blieb aber in Summe der schwächste Februarwert der letzten sieben Jahre“, so die Einordnung der Personalnachfrage durch die Geschäftsführerin. „Bei den neu gemeldeten Stellen wird verstärkt auf Experten- und Spezialistenniveau gesucht. Die Herausforderungen der Digitalisierung und des strukturellen Wandels erfordern in erster Linie qualifiziertes Personal“, ergänzt Schwab und unterstreicht, dass Qualifizierung die erfolgversprechendste Eintrittskarte in den Arbeitsmarkt sei und Beschäftigte auf der Karriereleiter voranbringe.
Arbeitslosigkeit
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit sowohl bei der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) wie auch bei der Grundsicherung (Jobcenter) ab. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 4 505 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 44 oder 1,0 Prozent weniger als im Januar und 374 oder 9,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen ging ebenfalls moderat nach unten, zum Vormonat um 69 Personen oder um 1,3 Prozent auf 5 170 Personen. Zum Vorjahr war das ein Plus um 514 Frauen und Männer oder 11,0 Prozent.
Personengruppen
Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren waren 997 Personen arbeitslos. Zum Vormonat sind das 28 junge Menschen oder 2,9 Prozent mehr, zum Vorjahr 156 oder 18,5 Prozent. Die Jugendarbeitslosenquote lag bei 2,8 Prozent, 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonats- und 0,4 Punkte über dem Vorjahreswert. Im Februar waren 2 397 Personen länger als zwölf Monate arbeitslos. Das entspricht einem Anstieg zum Vormonat um 18 Personen oder 0,8 Prozent, zum Vorjahresmonat waren es 580 Personen oder 31,9 Prozent mehr. „Seit März vergangenen Jahres steigt die Langzeitarbeitslosigkeit leicht aber konstant an. Besonders in konjunkturschwachen Phasen haben es langzeitarbeitslose Menschen schwer, eine adäquate Beschäftigung zu finden. Was der Vorjahresvergleich veranschaulicht“, erläutert Schwab.
Abgesehen von den jungen Erwachsenen und den Langzeitarbeitslosen ging die Arbeitslosigkeit über die weiteren Personengruppen hinweg zurück. Bei den über 50-Jahrigen ging die Arbeitslosigkeit mit 1,9 Prozent am stärksten zurück. Insgesamt waren 3 127 Menschen, die 50 Jahre und älter waren, arbeitslos. Zum Jahr davor waren das 198 oder 6,8 Prozent mehr. Die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft ging zum Januar um 82 Frauen und Männer oder um 1,8 Prozent auf 4 460 Personen zurück. Zum Vorjahr war es ein Plus um 486 oder 12,2 Prozent.
Bewegungsdaten
Unter die Bewegungsdaten fallen auch die Zu- und Abgänge aus der Erwerbstätigkeit. Im Februar mussten 906 Frauen und Männer ihre Arbeitsstelle aufgeben, 403 oder 30,8 Prozent weniger als im Januar und 45 oder 4,7 Prozent weniger als Februar vor einem Jahr. Die Zahl der Menschen, die eine neue Arbeit aufnehmen konnten, lag mit 752 Personen um 54 oder 6,7 Prozent unter dem Vormonatswert und um 36 Personen oder 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Qualifikation ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und bietet höhere Erfolgsaussichten bei der Jobsuche, sofern sie arbeitsmarktrelevant sind“, kommentiert Schwab und verweist darauf, dass die Agentur für Arbeit neben den Arbeitgebern auch den arbeitsuchenden Menschen in Sachen Qualifikation und Weiterbildung beratend zur Seite steht.
Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 3 336 (minus 26 zum Vormonat) erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet. Davon waren 2 536 (minus 29 zum Vormonat) arbeitsuchend und davon wiederum 1 354 (minus 37 zum Vormonat) arbeitslos.
Stellenmarkt
Regionale Arbeitgeber meldeten 1 059 Stellenangebote neu, das waren 215 oder 25,5 Prozent mehr als im Vormonat und 287 oder 21,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand offener Arbeitsstellen lag bei 3 989 Vakanzen, zehn mehr als vor vier Wochen. Zum Vorjahr waren das 1 155 Stellenangebote oder 22,5 Prozent weniger. „Von den mehr gemeldeten 215 Arbeitsangeboten war 122 auf Experten- und Spezialistenniveau, 80 auf Fachkraftebene und lediglich 13 für Hilfskräfte. Dies verdeutlicht nochmals, welche Rolle Qualifikation am Arbeitsmarkt spielen kann“, betont Schwab.
Mehr Stellenzugänge als im Vormonat kamen neben den Personalüberlassungen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel, dem Baugewerbe und aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Der Agenturbezirk im Landesvergleich
Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm lag im Februar wie im Januar bei 3,1 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das die niedrigste Quote. Im Februar des letzten Jahres lag die Quote bei 2,9 Prozent.
Trotz leicht angestiegener Arbeitslosigkeit blieb die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg zum Vormonat ebenfalls unverändert bei 4,2 Prozent. Zum Vorjahr waren das 0,4 Prozentpunkte mehr.
Zahlen aus der Innovationsregion
Alb-Donau-Kreis. 3 342 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 695) oder das Jobcenter (1 647) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind acht Frauen und Männer oder 0,2 Prozent weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote blieb bei 2,9 Prozent. Das ist die zweitniedrigste Quote in Baden-Württemberg und mit dem Landkreis Biberach zusammen die zwei einzigen im Land, unter der Drei-Prozent-Marke. Die Vorjahresquote im Alb-Donau-Kreis lag bei 2,7 Prozent.
Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 132 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 239) und das Jobcenter (1 893) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit um 67 Personen oder um 2,1 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte nach unten auf 4,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote 3,8 Prozent. Unter den neun Stadtkreisen im Land hat Ulm die niedrigste Arbeitslosenquote sowie die einzige unterhalb der Fünf-Prozent-Marke.
Landkreis Neu-Ulm
Arbeitslosenquote sinkt leicht auf 2,7 Prozent: „Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Neu-Ulm ist im Februar leicht gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,7 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats. Aktuell sind 2.841 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 36 weniger als vor einem Monat“ berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.
„Wir haben im gesamten Agenturbezirk weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland und trotz der konjunkturellen Schwäche ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt recht stabil. Es haben sich mehr Personen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet, als neu hinzugekommen sind. So verzeichnen wir mehr Abmeldungen in Arbeit als in den vergangenen Monaten, aber auch der Start zahlreicher beruflicher Weiterbildungsmaßnahmen ließ die Arbeitslosigkeit leicht sinken.
Der Bedarf an Arbeitskräften ist nach wie vor hoch. Das Anforderungsprofil der gemeldeten Stellen liegt hauptsächlich auf Fachkraftniveau oder höher, jedoch werden auch Arbeitsplätze im Helferbereich angeboten. Da im Laufe der kommenden Monate viele der Geflüchteten aus der Ukraine ihre Integrations- und Sprachkurse beenden, eröffnen sich hier Chancen auf eine zeitnahe Integration in Arbeit. Möglicherweise zunächst im Helferbereich, aber mit unseren Unterstützungsmöglichkeiten für Arbeitgeber und ihre Beschäftigten sind Qualifizierungen bis hin zu einem Berufsabschluss eine weitere Option“, bewertet der Agenturleiter die aktuelle Situation.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Von den aktuell insgesamt 2.841 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1.442 (minus 26 im Vergleich zum Vormonat; plus 111 im Vergleich zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 1.399 (minus 10 im Vergleich zum Vormonat; plus 161 im Vergleich zum Vorjahr) im Jobcenter registriert.
Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Landkreis Neu-Ulm im Januar 790 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 267 arbeitslos.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Februar haben sich 977 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet, davon kamen 359 aus einer Beschäftigung und 269 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 1.014 die Arbeitslosigkeit beenden, 282 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 246 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Gemeldete Arbeitsstellen
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin auf hohem Niveau, fällt aber im Vergleich zum Vorjahr niedriger aus. Von den Arbeitgebern wurden 276 neue Arbeitsstellen gemeldet, 43 mehr als im Januar und 36 weniger als vor einem Jahr.
Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind im Landkreis Neu-Ulm derzeit 1.244 freie Arbeitsstellen (16 weniger als vor einem Monat und 140 weniger als im Vorjahr). Bei 80 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind gut 53 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
TOP 10 Bereiche, in denen Personal gesucht wird: Verkauf, Lager, Post- und Zustelldienste, Berufskraftfahrer, Metallbau, Kinderbetreuung und -erziehung, Kraftfahrzeugtechnik, Gastronomieservice, Objekt-, Werte-, Personenschutz und Büro- und Sekretariat.